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Fluglotsin

Manuela Kern

Fachkraft für Naturschutz und Landschaftspflege

Extensiv bewirtschaftete Flächen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen in Bayern. Dennoch sind in den vergangenen Jahrzehnten viele dieser wertvollen Lebensräume verschwunden. Manuela Kern setzt sich dafür ein, dass Wiesen samt ihrer biologischen Vielfalt erhalten bleiben – und kümmert sich darum, dass auch in Zukunft seltene Arten über bunte Blütenteppiche fliegen.

Manuela Kern - Imagevideo von Manuela Kern - Youtubeideo

Manuela Kern ist regelmäßig im Gelände unterwegs. Dabei untersucht die Naturschutzfachkraft, wie artenreich eine Wiese ist. Und ob sie sogar die Ansprüche für gesetzlichen Schutz erfüllt. „Bis zu 400 Arten sind auf extensiv bewirtschafteten Wiesen zuhause. Da müssen diese Wiesen nicht mal den Vergleich zu den Regenwäldern im Amazonas scheuen. Und sowas haben wir hier bei uns vor der eigenen Haustüre“, sagt Manuela Kern begeistert. Entsprechend wichtig sind diese Lebensräume für den Erhalt der Artenvielfalt. Um sie zu schützen, so Manuela Kern, setze man vor allem auf kooperativen Naturschutz, zum Beispiel über das Vertragsnaturschutzprogramm.

Während Manuela Kern von ihrem Engagement für den bayerischen Naturschutz erzählt, ist sie umgeben von zahlreichen blauen Schmetterlingen. „Das ist der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling“, erklärt die Naturschutz-Fachkraft. Diese Schmetterlings-Art sei ein wahres Highlight, sagt Manuela Kern. Zentral für sein Vorkommen ist zum einen der Große Wiesenkopf; ausschließlich deren Blütenköpfe frisst seine Raupe. Zum anderen ist der Bläuling überraschenderweise auf Ameisen angewiesen. In deren Nest überwintert die Raupe. Eine Mahd zum falschen Zeitpunkt nähme der Raupe ihr Futter, Düngung ließe den Wiesenknopf verschwinden, der Einsatz von schwerem Gerät würde durch Bodenverdichtung die Ameisen verdrängen – und die Schmetterlingspopulation verschwände in kürzester Zeit. Kurzum: Für das Fortbestehen des Bläulings ist die richtige Bewirtschaftung der Wiese elementar – genau hier setzt der kooperative Naturschutz über finanzielle Förderung an.

„Man könnte auf den ersten Blick sagen, dass wir einen ganz schönen Aufwand für einen Schmetterling betreiben, das ist aber zu kurz gedacht“, sagt Manuela Kern. Wenn sich der Bläuling als Leitart auf einer Wiese wohlfühlt, gilt das auch für eine Vielzahl anderer seltener Tiere und Pflanzen – von hübschen Blumen und duftenden Gräsern über Heuschrecken, anderen schillernden Faltern bis hin zu den verschiedensten Bienen oder Hummeln. „Man muss das große Ganze sehen und sich jede Art wie ein Knoten in einem Netz vorstellen“, so Manuela Kern. „Immer wenn eine Art verschwindet, wird das Netz grobmaschiger und damit unsere eigene Lebensgrundlage instabiler.“ Dementsprechend, so Manuela Kern, sei es wichtig, dass alle Naturnutzer für den Artenschutz an einem Strang ziehen: „Denn Erfolge im Naturschutz sind nie das Ergebnis der Arbeit von nur einer Person.“

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